Akupunktur, Homöopathie & andere alternative Heilmethoden für Ihren Hund

Immer mehr Menschen vertrauen der alternativen Medizin – auch für ihren Hund. Trotzdem wissen viele nicht, was eigentlich die Homöopathie ist, wie die Akupunktur wirkt oder dass jeder Kräutertee zur Phytotherapie gehört. Wir geben Ihnen einen kurzen Überblick über die Naturheilkunde für Hunde, über die wichtigsten Therapieformen und ihre klassischen Einsatzgebiete.

 

Homöopathie

Die Homöopathie beruht auf einer einfachen Idee: Verursacht ein Stoff bestimmte Krankheits-Symptome an einem Gesunden, dann kann diese Substanz gleiche oder ähnliche Symptome an Kranken heilen. Ein einfaches Beispiel: die kleinen juckend-brennenden Bläschen, die durch Hautkontakt mit der Brennnessel verursacht werden. Angenommen, der Hund zeigt aufgrund einer allergischen Reaktion diese quälenden Bläschen. „Urtika urens“, die Brennnessel in homöopathischer Zubereitung, soll genau dieses Symptom heilen. Und die Krankheit, die Allergie, gleich mit.

Zu diesem Zweck wird die Ursubstanz homöopathisch potenziert, das heißt verdünnt und verschüttelt. Ein Arzneimittelbild benennt für jedes Medikament die Symptome, die der Stoff in seiner natürlichen Form hervorrufen würde und somit in also homöopathischer Form heilen soll. Der Therapeut verschreibt das Mittel, das im Arzneimittelbild möglichst viele Symptome des Patienten abdeckt. Anwendbar ist die Tierhomöopathie bei den meisten akuten und chronischen Erkrankungen.

 

Akupunktur

Da sticht man Nadeln in den Hund, und das soll helfen? Ja, so ist es. Durch die Reizung der Haut mit Nadelstichen wird der energetische Fluss im Körper ins Gleichgewicht gebracht, denn ein Ungleichgewicht der Energie, so der Hintergrund, führt zu Störungen, zu Krankheit.

Die Energie des Körpers fließt in den sogenannten Meridianen, gedachten Körperlinien, auf denen sich die meisten Akupunkturpunkte befinden. Bei einer gesundheitlichen Störung wird zunächst festgestellt, welcher Meridian und welche Punkte auffällig sind. Diese Akupunkturdiagnostik funktioniert beim Hund vor allem durch Beobachtung und das Feingefühl des Therapeuten, der vor jeder Nadelung den Patientenkörper abtastet. Die Therapie mit den Nadeln bringt Energien ins Fließen, indem Blockaden beseitigt werden, schafft aber auch „Umleitungen“, um überschüssige Energien in geschwächte Meridiane zu transferieren.

Akupunktur für Hunde lässt sich mit den meisten anderen Therapiearten kombinieren. Angewendet wird sie bei Problemen des Bewegungsapparates, sie kann aber auch bei vielen anderen organischen Erkrankungen hilfreich sein. Selbst bei langandauernden Beschwerden ist häufig eine Verbesserung zu erzielen. Die meisten Hunde lassen sich die Nadelung ohne Probleme gefallen. Der kleine Pieks ist kaum spürbar, und die Wirkung lässt die vierbeinigen Patienten oft schon während der Therapie deutlich entspannen. Vorteilhaft ist das Fehlen von Nebenwirkungen, die Leber oder Niere belasten könnten. Deswegen eignet sich Akupunktur auch sehr für den alten Hund.

Eine Unterart dieser Therapie ist die Goldakupunktur für Hunde, bei der Goldstückchen in Akupunkturpunkte implantiert werden mit dem Ziel einer dauerhaften Wirkung, meist zur Schmerzlinderung.

 

Blutegeltherapie

Die heilsame Wirkung der Egel entfaltet sich beim Hund unter anderem bei Arthrosen, Wirbelsäulenerkrankungen (z.b. Bandscheibenvorfall), Knochenhautentzündungen und bei Sehnenproblemen. Auch ältere Beschwerden können auf diese Therapie ansprechen. Heilsam sind sowohl die durch den Biss entstehende stärkere Durchblutung als auch der Egelspeichel, der unter anderem Schmerz- und Entzündungshemmer enthält. Selbstverständlich können arthrotische Veränderungen eines Gelenkes durch einen Blutegel nicht repariert werden. Die den Schmerz verursachende Entzündung aber kann für Monate oder gar Jahre gestoppt werden – was Schmerzfreiheit ohne Nebenwirkungen bedeutet. Treten die Beschwerden erneut auf, wiederholt man die Egeltherapie.

 

Physiotherapie

Gezielte physiotherapeutische Behandlung am Hund kann zur Wiederherstellung und Erhaltung der Funktions- und Bewegungsfähigkeit des Bewegungsapparates verhelfen und dient der Schmerzlinderung. So erhält der Hund optimale Voraussetzungen, um seine Bewegungsfreude zu erhalten oder zu verbessern und seine Lebensqualität zu steigern. Eingesetzt werden verschiedene manuelle Techniken zur Mobilisation, wie etwa Dehnungen oder osteopathische Behandlungsmethoden. Muskuläre Dysbalancen werden gezielt behandelt, zu schwache Muskulatur gekräftigt und verspannte Muskulatur gelockert. Die Physiotherapie am Hund ergänzt die Behandlung durch Tierarzt oder Tierheilpraktiker und kann zur schnelleren Genesung beitragen.

 

Bachblütentherapie

Die vom englischen Arzt Dr. Edward Bach entwickelte Therapie mit Blütenauszügen kann besonders bei psychischen Problemen unterstützen. Am Hund wendet man sie an bei Ängsten (zum Beispiel Gewitterangst), Aggressionen, Protestreaktionen oder anderen Verhaltensauffälligkeiten. In vielen Fällen ist die Bachblütentherapie für Hunde die ideale Ergänzung zu anderen Maßnahmen. Sie kann den Gleichklang zwischen Körper und Seele fördern und dadurch positive Energien aktivieren, die das Immunsystem und die körpereigene Abwehr stärken und stabilisieren.

 

Phytotherapie

Der Begriff Phytotherapie ist vielen Menschen nicht geläufig – dabei wird dieses Heilverfahren fast täglich angewendet, wenn auch unbewusst. Schon mit dem Trinken eines Hustentees oder der Einnahme von Teufelskralle bedienen Sie sich der Phytotherapie, also der Kräuterheilkunde. Lange Zeit vor Etablierung der Schulmedizin wusste man: Die Natur bietet wirksame Medizin, ob bei Erkrankungen des Bewegungsapparates, bei Atemwegsbeschwerden oder Problemen mit dem Verdauungsapparat. Man muss heutzutage nicht mehr selbst durch den Wald gehen und die Blätter, Wurzeln oder Blüten suchen. Viele wirksame Pflanzenheilmittel gibt es fertig aufbereitet in der Apotheke oder im Kräuterfachhandel. Der Tierheilpraktiker weiß, welche Kräuter für den Hund geeignet sind.

 

 

Wann starten mit der Therapie?

Immer mehr Haustiere leiden unter chronischen Krankheiten. Die schulmedizinische Therapie besteht häufig darin, Symptome zu behandeln, ohne die Ursache anzugehen. Aus naturheilkundlicher Sicht wird durch die Unterdrückung der Symptome die Krankheit mehr und mehr in die Tiefe gezwungen. So kann sich zum Beispiel Juckreiz, der durch Kortison unterdrückt wird, nach und nach in tieferen Körperstrukturen als Asthma oder als chronische Darmentzündung manifestieren. Deswegen ist es besser, von Anfang an die Ursache zu bekämpfen – also die Allergie selbst, die Fehlreaktion des Immunsystems. Und auch für chronische, nicht-allergische Erkrankungen gilt: Je länger sie unterdrückt und nicht auskuriert werden, desto schwieriger ist die naturheilkundliche Behandlung und Heilung. Zudem besteht die Gefahr von Folgeerkrankungen: Hat etwa der Hund durch Arthrose Schmerzen in einem Bein, wird er eine Entlastungshaltung einnehmen, die auf Dauer ernsthafte Rückenprobleme verursachen kann. Daher: Je früher die Therapie desto besser.

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