Globuli – kleine Helfer für die Hunde-Hausapotheke

Der Hund hat Durchfall oder eine Blasenentzündung, oder er humpelt nach einem Wettrennen mit dem besten Kumpel – bei kleinen Gesundheitsstörungen möchte man nicht immer gleich den großen Hammer einsetzen. Häufig kann man mit homöopathischen Mitteln für Hunde leichte Wehwehchen schnell und unkompliziert aus der Welt schaffen.

Hier finden Sie die Beschreibung der Globuli für die Hund-Hausapotheke. Nehmen Sie keine Tropfen, da diese Alkohol enthalten, was bei vielen Hunden auf Abwehr stößt. Als Potenz wählen Sie eine D6 oder D12. Bei Bedarf legen Sie Ihrem Hund fünf bis zehn Globuli in die Lefze. Geben Sie kein Futter oder Leckerli dazu – die ideale Aufnahme des homöopathischen Mittels erfolgt über die Mundschleimhaut. Im Akutfall können Sie die Gabe alle ein bis zwei Stunden wiederholen. Es kann zu einer Erstreaktion („Erstverschlimmerung“) kommen, in der sich einzelne Symptome verdeutlichen – insgesamt aber sollte sich der Patient nicht schlechter fühlen. Mit Besserung seines Zustandes verlängern Sie die Abstände. Ist der Hund gesund und symptomfrei, braucht er keine Globuli mehr.

Beachten: Suchen Sie umgehend professionelle Hilfe beim Tierarzt oder Tierheilpraktiker, wenn von folgender Liste etwas zutrifft:

  • Die Beschwerden sind heftig.
  • Die Körpertemperatur liegt über 39,5 Grad (rektal gemessen).
  • Das Allgemeinbefinden des Hundes ist schlecht, er ist apathisch.
  • Die Symptome bessern sich trotz der Homöopathie für Hunde nicht innerhalb von 24 Stunden.
  • Chronische Krankheiten eignen sich nicht zur Selbstmedikation mit homöopathischen Medikamenten, hier muss ein Tierhomöopath das richtige Mittel bestimmen.
  • Wenn Sie unsicher sind, empfiehlt sich bei der Tierarztpraxis anrufen um weitere Schritte zu besprechen.

 

Globuli für die Hunde-Hausapotheke

Aconitum (Blauer Eisenhut)– Eines der Akutmittel der Homöopathie. Bezeichnend ist, dass die Beschwerden sehr plötzlich und sehr heftig auftauchen. Möglicherweise erlitt das Tier vorher einen Schock durch Schreck oder Unfall, aber auch bei Infektionskrankheiten ist Aconitum als Erstmittel angezeigt. Die Symptome sind: Hohes Fieber, Angst und Unruhe, wechselnde Farbe der Mundschleimhaut – mal rot, mal blass, Lichtscheue. Nach Aconitum sollte der Patient sich recht schnell stabilisieren. Sinnvoll ist die Verabreichung bei plötzlichen schlimmen Symptomen als Erste Hilfe, um die Zeit bis zum Tierarztbesuch zu überbrücken.

Apis mellifica (Honigbiene) – Der Stich der Biene verursacht die Symptome, die Apis beeinflussen kann: Hitze, Schwellung, Rötung, schmerz. Entsprechend ist Apis angezeigt bei Insektenstichen und akuten Entzündungen mit roten Schwellungen an Haut und Schleimhäuten, z.B. Halsentzündung oder Bindehautentzündung mit dicken Lidern. Auch bei entsprechenden allergischen Reaktionen mit ödematösen Schwellungen kann Apis Linderung bringen. Wichtig: Wenn die Mundschleimhaut anschwillt, etwa nach einem Wespenstich, droht Erstickungsgefahr – sofort professionelle Hilfe aufsuchen!

Arnica montana (Bergwohlverleih) – Arnica-Globuli sind wohl bekannteste und wichtigste Ersthilfe-Homöopathikum bei Verletzungen. Es kann nach Prellungen, Zerrungen, Stauchungen und anderen Unfällen Schwellungen und Blutergüsse mindern und die Heilung deutlich beschleunigen. Auch wenn nach Überanstrengung das Tier erschöpft ist, kann Arnica helfen, hat es doch das Gefühl der Zerschlagenheit im Arzneimittelbild.

Arsenicum album (Weißer Arsenik) – Verdauungsbeschwerden nach der Aufnahme von verdorbenem Futter oder nach Schneefressen sind typische Einsatzgebiete von Arsenicum. Die Symptome können sein Erbrechen und übelst stinkender, dunkel gefärbter Durchfall, Angst- bis Panikzustände, nächtliche Unruhe trotz Erschöpfung. Der Patient trinkt häufig kleine Mengen und sucht die Wärme.

Cantharis (Spanische Fliege) – Wird gerne als Erste-Hilfe-Mittel bei Blasenentzündung eingesetzt. Wenn das Tier häufig urinieren will und nur wenige Tropfen absetzen kann, und wenn es dabei deutliche Schmerzen zeigt (weil es vermutlich brennt), wenn es zudem nervös und reizbar ist und sich kaum anfassen lässt, sollte Cantharis binnen weniger Stunden Erleichterung verschaffen. Setzt der Hund trotz Harndrangs gar keinen Urin ab, muss es umgehend zum Tierarzt!

Euphrasia (Augentrost) – Kann leichte Beschwerden am Auge, etwa eine Bindehautentzündung, schnell lindern. Die Globuli werden natürlich innerlich gegeben, ergänzend gibt es homöopathische Augentropfen mit dem gleichen Wirkstoff. Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob eine Verletzung am Auge vorliegt, suchen Sie besser sofort den Tierarzt auf.

Hypericum (Johanniskraut) – Nervenverletzungen sind das Einsatzgebiet von Hypericum. Nach Operationen, Quetschungen, Bissen oder Zahnextraktionen ist es eine sinnvolle Ergänzung zum Verletzungsmittel Arnica. Es kann Schmerzen lindern und die Nervenheilung beschleunigen.

Nux vomica (Brechnuss) – Verstopfung nach Überfressen spricht häufig auf die Einnahme von Nux vomica-Globuli an. Auch bei Medikamenten-Unverträglichkeit kann dieses homöopathische Mittel dem Hund Linderung bringen, wie es auch die Leber-Entgiftung unterstützen kann. Bei plötzlichen heftigen Rückenbeschwerden setzt man ebenfalls Nux vomica ein, besonders wenn der Patient sich nicht anfassen lassen will.

Phosphorus (Phosphor) – Ein neu auftretender, trockener Husten verlangt nach Phosphorus. Auch Erbrechen kann durch dieses Mittel gestoppt werden. Typisch ist, dass der Hund Wasser wie Futter sofort wieder hochwürgt, sobald es im Magen warm wird. Auffällig ist die Erschöpfung des Tieres.

Podophyllum (Maiapfel) – Akuter, wässriger Durchfall kann durch Podophyllum gestoppt werden. Die Ausscheidungen schießen aus dem After, sie sind gelblich und mit Schleim oder Blut versetzt.

Rhus toxicodendron (Giftsumach) – Das ist das erste Mittel bei Problemen mit dem Bewegungsapparat, bei akuten oder chronischen Gelenkentzündungen, nach Überlastung oder bei Muskelkater. Typisch ist die Linderung der Schmerzen nach dem Einlaufen. Durch Ruhe steigern sich die Beschwerden, weswegen die Patienten häufig die Liegeposition wechseln. Bei der chronischen Arthrose beobachtet man eine Verschlimmerung der Symptome durch nass-kaltes Wetter.

 

Neben den homöopathischen Globuli empfehle ich als wichtiges Medikament für den Erste-Hilfe-Kasten für den Hund noch:

Rescue Remedy Globuli – Das Notfallmittel der Bachblüten-Therapie. Man kennt sie eher als Notfalltropfen, für Hunde aber eignen sich die geschmacklich unauffälligen Globuli aber besser. Rescue Remedy ist in Stress-Situationen jeglicher Art angezeigt. Es kann dem Hund Beruhigung bringen nach Schreck und Schock, bei Trauer, bei Prüfungsstress oder zum Verarbeiten von Neuem.

 

 

Schlagwörter: ,